Moderne Berichterstattungsmethoden und das Konzept der Attribution haben die Arbeitsweise von Marketern über alle Branchen hinweg grundlegend verändert. Die Daten, die aus Marketingaktivitäten hervorgehen, dienen dem gesamten Unternehmen dabei, gut informierte Entscheidungen hinsichtlich der Bedürfnisse, Herausforderungen und Interessen ihrer Zielgruppen zu treffen.
Lange Zeit galten demografische Daten unter Marketern als eine Quelle reichhaltiger Informationen. Daher versuchten sie, möglichst viele Informationen zu Alter, Herkunft, Geschlecht, Standort, Bildungsstand und Beruf von Nutzern zu sammeln, um die Effektivität ihrer Kampagnen zu erhöhen.
Heute wissen wir allerdings, dass die Erkenntnisse, die wir aus demografischen Daten gewinnen können, uns nur begrenzt Aufschluss über die Käufer unserer Produkte und Dienstleistungen geben.
Es muss sich also etwas ändern. Wir müssen künftig dafür sorgen, dass wir Nutzer jenseits der demografischen Kategorisierung kennenlernen können. Dafür brauchen wir eine andere Art von Daten als bisher.
Die wichtigsten Punkte und Experteneinblicke
Es ist nicht unbedingt leicht, die bislang nicht menschlichen Aspekte des Marketings (wie eben die Berichterstattung und Attribution) auf einmal zu vermenschlichen. Doch es ist möglich. Sehen wir uns ein paar Methoden an, wie das geht.
Zunächst sollten Sie für Ihre Berichte ab jetzt keine demografischen Daten mehr heranziehen, sondern psychografische Daten und Verhaltensdaten. Dies setzt voraus, dass Ihr Unternehmen eine neue Strategie zur Datenerhebung implementiert – dass Sie also sowohl die Art der Erhebung als auch die Gründe für die Erhebung neu überdenken. Wie das genau geht, erklären wir weiter unten in diesem Artikel.
Zweitens ist eine unternehmensweite Demokratisierung Ihrer Daten erforderlich. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits ist es heutzutage nicht leicht für Unternehmen, überhaupt an die gewünschten Daten zu gelangen. Und dann kommt hinzu, dass die Erhebung und Verwaltung dieser Daten in der Regel einer kleinen Gruppe von Mitarbeitenden obliegt, etwa einem speziellen Marketing-Analytics-Team. Obwohl diese Art des Umgangs mit Daten effektiv sein kann, besteht immer die Gefahr, dass dadurch Datensilos entstehen und die vorhandenen Daten nicht für alle verfügbar sind, die sie tatsächlich benötigen.
Diese Daten sollten also zukünftig unternehmensintern weitreichender verfügbar gemacht werden. Ein erster, wichtiger Schritt besteht demnach darin, in Systeme zur Automatisierung der Marketing-Berichterstattung zu investieren und den Zugang auf Marketing-Daten für Mitarbeitende so einfach wie möglich zu gestalten. Wichtig ist auch, dass Ihre Kollegen wissen, wie sie diese Daten effektiv anwenden können.
Bei all diesen Maßnahmen sollten Sie großen Wert auf die unternehmensweite Zusammenarbeit sowie auf eine höhere Effizienz legen. Dafür raten wir:
1. Alle Abteilungen sollten darauf ausgerichtet werden, als Teil eines datengesteuerten Unternehmens zu agieren und auf gemeinsam definierte Zielsetzungen hinzuarbeiten.
2. Sie sollten einen Speicherort für Ihre Marketing-Daten bestimmen und definieren. Wo können Ihre Daten aufgerufen werden? Sind sie aktuell zugänglich? Wie können Ihre Mitarbeiter darauf zugreifen?
3. Es gibt einige weit verbreitete Fehler im Rahmen der Berichterstattung, die unbedingt vermieden werden sollten. Insbesondere sollte beispielsweise von einer punktuellen Erstellung von Berichten abgesehen werden, denn es bringt viele Vorteile, regelmäßig Berichte zu generieren. Ebenso sollte man keine unstrukturierten Auswertungen der gesammelten Daten vornehmen, sondern immer methodisch vorgehen. Andernfalls führen solche Ad-hoc-Maßnahmen in der Regel nur dazu, dass Entscheidungen basierend auf uneinheitlichen Daten getroffen werden. Man erhält damit weder einen guten Einblick in die eigene Zielgruppe, noch erzielt man dadurch solide Ergebnisse.
4. Dokumentieren Sie Ihren Berichterstattungsprozess etwa nach dem folgenden Schema: Daten sammeln, Muster herausarbeiten, Prozesse automatisieren und wiederholen. Dann, anstatt diesen Prozess nach seinen einzelnen Bestandteilen an verschiedene Rollen oder Teams zu verteilen, könnten Sie Ihre Berichterstattung nach Datenquelle einteilen. Mit dieser Strategie sind von der Erhebung bis zum schlussendlichen Einsatz der Daten immer die gleichen Team-Mitglieder für bestimmte Datensätze zuständig.
Mit Attribution ermitteln Sie die Effektivität Ihrer Marketingaktivitäten
Zukünftig sollten Sie Ihre Attribution-Berichterstattung definitiv fortführen bzw. vertiefen oder, wenn Sie bisher noch keine solchen Maßnahmen getroffen haben, sollten Sie in diesem Jahr unbedingt damit anfangen. Finden Sie heraus, wann die erste Interaktion eines Nutzers mit Ihrer Brand stattgefunden hat. Wann die letzte? Sehen Sie sich an, wie Ihre Besucher und Kunden eigentlich auf Ihre Website gefunden haben.
Aus unserem diesjährigen „State of Marketing“-Bericht geht hervor, dass nur 50 % der Unternehmen aktuell Attribution-Berichte erstellen. Fast 30 % der Befragten gaben an, keine solche Strategie zu verfolgen.